Geboren 1950 in Chur, lebt und arbeitet in Domat/Ems.
Gaudenz Signorell fotografiert auf seinen ausgedehnten Reisen nach New York, Paris, Kuba oder Indien schnell und viel, für die eigentliche Bildfindung später im Studio braucht er hingegen viel Zeit. Die Bestimmung eines Ausschnitts führt zu überraschenden, vielmals abstrakten Kompositionen, die der Künstler zu assoziativen Reihen gruppiert. Signorell verfügt über breite Kenntnisse zur Fotografiegeschichte und den traditionellen analogen Techniken, interessiert sich brennend für historische Bilder, arbeitet mit ausgewiesenen Printern und nimmt sich doch seit 1979 die Freiheit des Autodidakten, sich über jegliche fotografische Konventionen hinweg zu setzen. So sind die Nähe zur Malerei und die Suche nach der skulpturalen Form ein zentrales Moment in Signorells Fotografien. Er sieht die Fotografie als literarisches, erzählerisches Medium, obwohl seine Bilder weniger verweisenden als surreal verfremdenden Charakter haben und eher der Poesie nahestehen.