Geboren 1964 in Chur, lebt und arbeitet in Zürich.
Mittels Webcams, die über den ganzen Globus im öffentlichen und öffentlich privaten Raum stationiert sind, gewinnt Kurt Caviezel seine Bilder. In unterschiedlichen zeitlichen Abständen schiessen die Webcams ihre Fotografien, die für kurze Zeit im Internet zur Verfügung stehen, bis das nächste Bild das vorherige überschreibt. Caviezel sucht beinahe täglich und seit Jahren immer wieder die gleichen Internetseiten auf und sichert seine Bilder auf dem Computer, die er via Inkjet Printer ausdruckt und als Fotografie abzieht oder auf Büttenpapier überträgt. Die serielle, automatische Bildproduktion der Webcam wie aber auch die Einschränkung des Bildausschnitts gehören zu seiner konzeptuellen Arbeit. Der fixe Blick und das autorenlose Aufzeichnen der Kamera nennt er ein Charakteristikum seiner Fotografien. Caviezels Archiv, das in zahlreiche Schlagwörter unterteilt ist, umfasst heute mehr als drei Millionen Bilder. Dazu gehören Bildreihen wie Amerika (2009), die als soziokulturelle Reportage angelegt ist, aber auch Sammlungsgebiete mit Tieren wie Vogel (2008), welche die Kamera als Brutstätte aufsuchen oder Insekten (2008), die über die Linse krabbeln.